Als es hieß, dass unser Sohn wegen der Coronakrise bis auf weiteres nicht mehr in den Kindergarten kann und auch sonst alle Aktivitäten auf Eis gelegt sind, brach in mir Panik aus. Nicht vor dem Virus, sondern eher davor, wie es unseren Alltag beeinflussen wird. Mein Sohn ist ein echtes Wuselkind, der nicht platt zu bekommen ist. Eine Wanderung von 8 km ist mit seiner Größe von unter 1m gar kein Problem. Wir Eltern sind dann erst mal fix und fertig und er fragt doch glatt, was wir als nächstes machen… Ja, so ist er und so liebe ich ihn auch ABER ich hatte wirklich Schiss davor, ihn jetzt wochenlang beschäftigen zu müssen und dabei selbst an meine Grenzen zu kommen.
Die Coronakrise und unser neuer Alltag
Wir gewöhnten uns tatsächlich sehr schnell an den neuen Alltag in der Coronakrise. Da spreche ich für alle vier Familienmitglieder. Sicher, es gab und gibt auch weiterhin so einige Situationen wo ich absolut am Rande der Verzweiflung war/ bin und wirklich wegen einer Kleinigkeit total genervt reagiere, aber irgendwie groovten wir uns von Woche zu Woche spürbar besser ein.
Unsere Beziehung in der Coronakrise
Mein Mann ist sonst immer sehr viel arbeiten. Er hat zwei Jobs und eigentlich immer nur am Wochenende für uns Zeit. Aber da stehen dann auch alle zwei Wochen Stadionbesuche der Fußballmannschaft an oder er geht gerne mal angeln. Außerdem haben wir noch eine riesen große Baustelle in unserem Haus, die ihn auch sehr in Anspruch nimmt. Deshalb waren wir es eigentlich gar nicht mehr gewohnt, ihn nun 24 Stunden um uns zu haben. Aber es klappt richtig gut mit uns als Familie, er ist eine echte Bereicherung für meine Kids und mich. Ihn immer in der Nähe zu wissen, mit ihm gemeinsam zu essen, abends noch eine Runde auf der Terrasse zu verbringen und mit ihm das Projekt Garten anzugehen, bereitet mir riesen Freude.
Papa und die Kids
Unser Sohn hat nun ein männliches Vorbild im Alltag um sich, sodass er viel vom Papa lernt. Auch unsere Baby-Tochter profitiert sehr vom Papa. Die beiden sind sich ein ganzes Stück näher gekommen. Ich als Mama bin nicht mehr allein die Bezugsperson für sie. Es ist richtig schön, sie in guten Händen beim Papa zu wissen und sich einfach mal morgens noch eine extra Mütze voll Schlaf zu gönnen, während die anderen ihre Quality-Time ohne mich miteinander haben.
Fazit: Unsere Beziehung ist immer noch genau so schön wie am ersten Tag, wenn nicht sogar noch besser!
Wir sind richtig produktiv in der Coronakrise
Wir haben die Zeit wirklich gut genutzt und sind ein ganzes Stück weiter voran im Haus und im Garten gekommen. Eigentlich hatten wir für dieses Jahr andere Pläne und wollten Firmen kommen lassen, damit sie uns etwas Arbeit abnehmen. Die Coronakrise macht das unmöglich. Also zogen wir das Projekt Garten vor, damit wir es wenigstens schön gemütlich haben, wenn wir schon so viel Zeit daheim verbringen. Zum Glück spielt das Wetter so gut mit, sodass wir ordentlich Luft und Sonne tanken können. Die Kids sind natürlich immer dabei. Ausgestattet mit Matschhose und Werkzeug für den Sohn kann man den täglichen Fortschritt gut sehen.
Zu-Bett-gehen
Durch die Coronakrise habe ich auch beim Zu-Bett-bringen ordentlich Unterstützung von meinem Mann. Jeder macht ein Kind Bett-fertig, sodass alles nun viel schneller geht und wir danach noch Zeit für uns als Paar haben, ohne dass wir vom Alltag so platt sind und direkt einschlafen.
Kommunikation mit den Nachbarn
Jetzt wissen wir unsere Nachbarn noch viel mehr zu schätzen, als dass wir es eh schon tun. Da sie ja unser einziger Live Kontakt sind, entstehen wunderbare Zaungespräche, die man sonst nicht geführt hätte, weil man ja normalerweise eher gestresst vom Alltag ist und einfach nur noch entspannen möchte. Auch für unseren Sohn ist es ein tägliches Ritual geworden, mit den Nachbarskindern hinter unserem Grundstück zu quatschen und sich auszutauschen. Sie haben da ihre ganz eigene kreative Art das Beste aus der Situation zu machen.
Wir sind sehr große Familienmenschen und verbringen gerne Zeit mit Oma, Opa und Co. Wenn die Sehnsucht sehr groß ist, dann hilft uns die Möglichkeit der Video-Anruferei. So ist die Familie immer auf dem aktuellen Stand und kann an unserem Leben teilhaben. Sie werden auch virtuell überall mit hingenommen, wie zum Beispiel in den Garten, um sich den Fortschritt anzuschauen. Anstatt sich mit meiner lieben Cousine zu treffen, quatschten wir vor ein paar Tagen einfach einige Stunden per Video-Anruf. Das Smartphone kam in das Stativ und wir verbrachten so einfach mal einen ganzen Abend. Sogar den Geburtstag meines Mannes feierten wir online. Wir aßen gemeinsam Kuchen, sangen ein Ständchen und stießen virtuell an. All das was wir sonst auch getan hätten, nur das ich danach weniger Arbeit mit dem Aufräumen der Party hatte.
Morgen geht es weiter mit Teil 2. Dort erfährst wie kreativ eine ganze Straße in einer Krise wie dieser sein kann und welche tolle Spielidee wir für unser ganzes Dorf umgesetzt haben, die du auch nachmachen kannst…
Wenn du für Ostern auf der Suche nach neuen Ritualen bist, gefällt dir vielleicht mein Artikel über [wp-svg-icons icon=”quill” wrap=”i”] tschechische Traditionen.
Ich hoffe ich konnte dir etwas Mut zusprechen und dir zeigen dass kein Elternteil perfekt ist, man aber viele Möglichkeiten hat, um das Beste aus der Situation zu machen. Und bei Ella von Herzkindmama, findest du meinen Artikel zum Thema [wp-svg-icons icon=”redo-2″ wrap=”i”] Hacks zum Wäsche waschen.
Herzensgrüße,
Nadine